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Writings

Ausreißer
Bewusstsein
Blöße
Gang
Geld
Giada
Haschischfresser
Interessenskonflikt
Lupanar
Prophet
Sorgenträger
Toten
Übermensch
Zweifel
An meine Freundinnen
Der Ausreißer
Leichenblass streichen die Gedanken über den harten Asphalt, Sie spinnen ein wenig. Manchmal gehen sie und manchmal versinken sie im Boden oder kleben fest. Nur schwerlich kommen sie voran. Wie Pferde muss man sie treiben, wie manisch versucht man sie aus Blutunterlaufenen Augen heraus zum voranschreiten zu bewegen. Doch auf dem Weg, auf dem man geht ist kein Ende abzusehen, das scheint sie zu entmutigen nur den Mond schauen sie hoffnungsvoll entgegen, der ihnen eine unverdiente Pause von ein paar Stunden gewährt. Um sich herum sieht man weitere Personen mit ihren Gedanken, meist mit denselben Problemen, doch mein Blick erreicht ihren nicht. Um unser Wehleid auszutauschen, sind sie zu weit entfernt.
Man könnte einfach stoppen und das weitergehen aufgeben, doch dafür ist man schon zu weit gegangen, man hängt an seinem Weg, auch wenn man schon vergessen hat wo, wann und weshalb man ihn gegangen ist, nur mit der unerschütterlichen Gewissheit das man ihn gehen müsse, einer Gewissheit in die man nicht allzu weit eindringen möchte, da die Gedanken ohne hin schon müde sind, das schon erschwerte gehen, nur noch weiter erschwert. Zur Strafe der Unaufmerksamkeit, hat sich gerade ein Gedanke vom Schlitten losgerissen, eine Staubwolke aufwirbelnd, jagt er mit wahnsinniger Geschwindigkeit, wie man sie an der Leine nie zugesicht, geschweige den zugetraut hätte, als sich entfernender Punkt der sich in der von der Sonne flimmernden Landschaft verliert, manchmal sich wie ein Film auf dem Wasser ausdehnt, lustig wackelnd hinfort, bis er dann gänzlich verschwindet.
Von dem Ausreißer angestachelt bewegen sich die anderen Gedanken nun noch träger.
So geht das Schauspiel, Tag für Tag bis einmal kein Gedanke mehr übrig ist um den Schlitten auf dem man steht zu ziehen, doch was dieser Schlitten überhaupt bedeutet das kann man beim besten Willen nicht sagen.

Bewusstsein

1. Stufe:
Nur durch die extrensische Bewusstwerdung der eigenen Makel, Fehler, Leerstellen, tote Winkel des Bewusstseins mit egal welcher Mittel, Rhetoriken, Medien als direkter oder indirekter Anstoß können sich Zeitlich ungebundene, aktive Änderungen und potentielle Manipulationen am eigenen selbst, in allen Ebenen wie psychischer als auch physischer eingeleitet werden, welche durch subjektive Interpretation in einem freien Vakuum der Möglichkeiten stehen, sich somit unberechenbar also willkürlich innerhalb eines Lebens äußern.

Selten dann, geschieht diese Art Wahrnehmung des eigenen Selbst (durch induzierte Drogen bleibt eine nachhaltige Wirkung aus, stattdessen wird man abhängig als Sklave eines immanenten Zustands) und durch ihre Willkür könnte man sie als schreckhaft erahnen., doch keineswegs ist dies der Fall, ich spreche hierbei nur für mich und biete diese Denkart als Beruhigung an, denn sie gleicht eher eines ruhigen, ja liebevollen Gewahrwerdens, wobei sich ein großer Spalt der Ereignisse auftut, in dem man nicht man selbst war oder sein konnte.

Man selbst in allen Einzelheiten ist dabei nur symbolisch gesprochen, eine Erwachung wirkt immer unausschließlich verschieden im Gleichnis seiner eigenen Umstände. Was sich vollzieht ist eine Erfahrung von spezifischer Dauer, doch was sich jetzt erschließt ist transformierend.

2. Stufe

Je länger man bereit ist, willentlich an diesem Bewusstseinszustand zu halten, der kann diese eigentlich freie also bewusste Denkart steuern. Hier haben wir nun eine schwer zu deutende Schaffenskraft zu Füßen, die sich nun auf zweiter Ebene dieser Entfaltung mithilfe von Geschicken erweitern lassen, wobei ebenso auf den eigenen Kopf und metaphysische Fähigkeiten zurückgegriffen werden kann.

Alle folgenden:
Es würde keinen Sinn machen, die genauen folgenden Formen weiter zu erläutern, denn sie sind als Abspaltungen des vorgeschobenen Willens nun frei, heißt undeutbar, unerklärbar, unwiderlegbar. Mag man nun malen, mag man nun schreiben, in jeder Art des kreativen Schaffens, wird das persönliche Bewusstsein gestärkt. So Jung: "Je abstrakter, differenzierter und spezifischer es ist, desto mehr nähert es sich der Natur bewusster Einzigartigkeit und Einmaligkeit und desto mehr hat es sein universales Wesen abgestreift. Im Bewusstsein vollends läuft es Gefahr, zur bloßen Allegorie, die den Rahmen bewusster Auffassung nirgends überschreitet, zu werden, wo es dann auch allen möglichen rationalistischen Erklärungsversuchen ausgesetzt ist." Es ist solange frei, wie es unerklärbar bleibt.

Also negativ gesprochen, hin zur Rückentwicklung in die Allegorie. Wer während eines bewussten Zustandes, wieder unter Leute geht, wer sich zerstreut, wer sich einengen lässt und unter den vielen triefenden Angeboten, keinen Kanal findet und den Blick von innen abwendet erblickt die feste äußere, mit Mechanik künstlich verhärtete Oberfläche der Natur, welche für das seelische Bewusstsein eine unverformbare Welt bedeutet und gleichzeitig alle allzu rationalen, alle in der jähen beispiellosen Masse der Triebfähigen allzu verkümmerten Mitläufer, der eigenen Entfaltung verhindert wird.

Und warum? Weil alle Masse kein Interesse daran hat, denn sie wurden in den meisten Fällen nicht darauf hingewiesen, erahnen nichts, vermissen nichts, vergessen aber das Menschen synchron in- und aneinander ebenso vernetzt sind wie ihre Smartphone Geräte im parallelen internen Netz, außerkörplicher Bitzustände laufen sie dennoch aneinander vorbei, sehen, nehmen war und vergessen dann wieder, nichts bleibt hängen, die Welt läuft ihnen wie ein Film vor dem eigenen Leben ab, weil sie glauben es sei einzig richtig so.

Zwischen 0 und 1 versuchen sie jetzt alles zu schieben was sie am gespiegelten Selbst ihres Mitmenschen abzulesen imstande waren. Gestik, Mimik, Gestalt, Ordnung, Gesetz, Vermittlung gleich alle Instanzen der Selbstwerdung werden erst am Mitmensch geprüft und erprobt und finden dennoch nichts wonach sie suchen, denn mit solchen Ansätzen der Bewusstwerdung des Selbst, kann sich nichts entfalten, es kann sich in der Masse nur verstricken. Das Internet ist zwar reich an Inspiration, doch durch die ansteigende Masse eine ebensolche Sogwirkung beispielloser Ausmaße von nie vernommenen und dadurch grell scheinenden Gedanken (immer heller desto dunkler der Pessimist), dass man ohne die gewisse Gegenwehr, ohne ein Kontra, ja ohne diese notwendigen Gegensätze, Gegenpole der absoluten Stille in einem Selbst, soll heißen isolierte, autarke Selbsterkenntnis, das Schiff des Selbst versenken wird

Wie ein Kind ein zu komplexes Rätsel ohne den notwendigen Ansatz lösen muss, sind die Voraussetzungen zur Lösung desselben scheinbar noch nicht gegeben, ein einfacheres Rätsel wird ihm vorgesetzt, es beginnt von vorne, es muss erst noch durch die leidensvollen Anfänge stumpfer Wiederholung, die Basics hindurch, meistens das ganze Leben. Doch wer hatte je eine Lösung? Trial and Error als subjektvierung der Erkenntnis war immer Vorratssetzung für dieselbe, nicht der Test, nicht der Lehrer, nicht die Gesellschaft, sondern die Neugier und die Potenz eines schaffenden Geistes. So nun, erkennt jenes Kind erst einmal die Matrix, die Formel mit der es sich rechnen lässt, heißt erweckt in ihm das Bewusstsein, dann kommt der Stein der Erkenntnis im Subjekt automatisch ins Rollen, es entdeckt seine eigene Welt und mithilfe seiner anwachsenden Weisheit erschließt er sich dann seine Äußere und nicht wie viele meinen, durch Erforschung des Äußeren die Erschließung des inneren, denn was man zu sehen nicht imstande ist, kann dem Wissen nicht eingeführt werden, nicht die Welt war zuerst, sondern das Bewusstsein für sie.

Soll nicht heißen, die Welt existiere nicht ohne uns, sondern sie konnte erst als solche wahrgenommen werden als wir ein Bewusstsein dafür entwickelten. Nicht zu verwechseln mit Mikro- und Makrokosmos, die Objekte dieses Forschungsberichts, beziehen sich auf andere Wertegrößen, die sich nicht greifbar an einem Materiel verfestigend feststellen ließen, sondern von tief liegenden Wirkmechanismen des Geistes, welche die Oberfläche bloßer Anschauung übersteigt, eben jene Gebieter der Kunst die den allgemeinen Fortschritt von unten, statt befehlend von oben befeuern.

Doch weiter gesprochen, verschieben die meisten, nachhaltige Überlegungen lieber auf den nie kommenden "Erlösenden Morgen", sie sagen man könne seine Inneres dann in der Rente erforschen, doch wo die Glieder brüchig und das Feuer der Lust dazu schon erloschen ist dies eine schmerzliche Vorstellung. Das ist ein zwangsläufig unglücklicher Mensch, denn er hat nun das unveränderliche Äußere als Spiegel seines doch so verformbaren Inneren. Man gehe so vor:

1. Erkenntnis der Verklärtheit des passiven Beobachters seines eigenen Lebens
2. Die Bewusstwerdung der eigenen Welt als Bild und die Äußere als Bildnis.
3. Die Entfaltung des inneren Bewusstseins, schließlich hinaus in die äußere Welt.

Man sieht und hört von manchen Menschen nichts, weil sie jene Entfaltung nie durchmachten, Menschen die in der äußeren Welt feststecken, in der alles mechanische mit Strom aufgeladen wird, nur der Mensch kommen und gehen muss wie man befiehlt, egal ob geladen oder nicht, lassen wir uns von genau dieser Verkehrtheit überzeugen, man wird angeglichen und nur daher traurig und einsam. In einer Welt in der es nur deshalb schlechtes gibt, weil einfach zu viele Menschen ihr schlechtes inneres nach außen tragen, oder eine allgemeine Vorstellung aufgezwungen bekommen die inkompatibel mit dem subjektiven Inneren ist, wie Schule, Gesetz, Regeln, Paniken, Medien und wenn man so will alle bisherigen Erkenntnisse in dem Maße wie der unbefragte einzelne nicht miteinverstanden war aber objektiv gesehen übergegangen als unbekannte Variable irgendwelcher belangloser, formaler Notwendigkeiten, ja oft durch reine Zufälle übergangen werden musste. Aber weil der Mensch im allgemeinen schlecht heißt stolz ist, stolz auf die Schlachtung, stolz auf die Folter, stolz auf den Krieg, wegen allen Vorteilen die einem mehr von diesem anheizenden Stolz versprechen, spürt der einzelne diese wahre, schmerzhafte Unglück und Leid, zusammen mit all den anderen vergessenen Verstorbenen, die ein gerecht waltender Gott hat sterben lassen, weil es keinen gibt sondern nur eine Maschine, die so lange läuft wie Argumente dafür gefunden werden, sie anzuheizen.