Science: The effects of Media from a Neuroscientific perspective
Ich werde nun kurz und bündig aus dem Buche
'Der Erfolg der sozialen Medien aus neuropsychologischer Perspektive' von 'Lisa Koller, Claudius
Schikora' rezitieren und mich in diesem Blogpost damit auseinandersetzen, viel Spaß. Ich werde bei Referenzen
keine Buchtitel angeben, es handelt sich ausnahmslos immer um das gennante
Buch.
Die Zielsetzung der Biopsychologie, in der die Neuropsychologie einen Teilbereich darstellt, ist es, „Erleben und Verhalten aufgrund der Funktionsweise des Gehirns und des übrigen Zentralnervensystems zu erklären“. In der Neuropsychologie wird als Erklärungsbasis [...], die Funktionsweise des menschlichen Gehirns, gewählt. Der Begriff des Verhaltens umfasst auch die Nutzung der sozialen Medien, [...]. (1.2
- Zielsetzung des
Buches).
Kerntheorie des Buches stellt die Motivationsgründe für Menschen dar. Darauf möchte der Markt und Mensch größtmöglichsten Einfluss nehmen und je mehr der Bekanntheitsgrad eins bestimmten Gegenstandes oder Menschen anwächst, desto effektiver war die Einflussnahme auf den Faktor Motivation.
Die Erwartungs-Wert-Theorien stellen für nahezu jedes neuere Konzept in der Motivationspsychologie den Ausgangspunkt dar. Mithilfe dieser Theorien [...], werden die Determinanten beziehungsweise Einflussgrößen identifiziert, die bestimmen, in welchem Maße eine Person motiviert ist, eine Handlung zu vollziehen, um ein Ziel zu erreichen.
Dabei wird gemäß dem Modell von Fishbein angenommen, dass sich eine Einstellung (attitude; A) gegenüber einem Objekt (object; O) in einer Funktion aus Erwartungen (beliefs; b) an dieses Objekt und den affektiven Bewertungen (evaluations; e) dieser Erwartungen ausdrücken lassen. [...]. Die Einstellung einer Person ergibt sich aus der Summe der Produkte aller Erwartungen und jeweiligen Bewertungen, die die Person in Bezug auf ein Objekt hat. (3.1.2
Motivation als Funktion aus Erwartung mal Wert)
Funktion der Einstellung AO zum Objekt O, wobei bi
die Erwartung bezüglich des Attributes i in Bezug auf O, eidie Bewertung des Attributes i und n die Anzahl der erwarteten
Attribute ist.
Ist dies verstanden, ist schon viel wichtiges gesagt worden, der Mensch wird von seiner Umwelt
geleitet, die Umwelt der Reize. Diese Reize sind mal mehr, mal weniger stark, einigen sind sich darüber mal mehr
und mal weniger bewusst, es sind wie Push & Pull Faktoren, ständig wird an uns gezogen. Wirst du nicht genug
gezogen dann wirst du auch nicht gehen, doch umso stärker der Reiz anwächst, desto stärker wird sein pullfaktor.
Während die Basalganglien unter anderem der Speicherung von Handlungsroutinen dienen, finden im Cortex der größte Teil der Denkprozesse und Wahrnehmungsleistungen statt. Neben dieser groben Segmentierung lassen sich weitere grundsätzliche Aussagen zur Struktur des Gehirns formulieren. So stehen tiefer liegende Ebenen für unbewusste Prozesse wie Instinkte oder Gefühle, während der Hirnrinde als äußere Struktur kognitive und bewusste Prozesse zugeschrieben werden können. Außerdem werden der vordere Teil des Gehirns zum Planen und Handeln und der hintere Teil zur Wahrnehmung eingesetzt. (3.2.1
Aufbau und Eigenschaften des zentralen
Nervensystems)
Ist das nicht einfach wahnsinning interessant, es passt wie die Faust auf's Auge. Desto unbewusster der Reiz, desto tiefer müssen wir hinein in die Hirnschichten, stattdessen äußere bewusste Reize auch an äußeren Schichten angesiedelt sind und die intuitive Warnehmung wie ein viertes Auge an unserem Hinterkopf platziert ist, der Bauplan folgt der Logik der Deutung oder besser gesagt, die Deutung folgt der Logik
Das Belohnungssystem im Hirn verstehen Was wir Menschen Motivation nennen ist im Hirn das komplexe Zusammenspiel eines Belohnungsystem namens Limbisches System. Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin und Adrenalin, die Erlebnisse und ihre Beurteilung sind. Hormonauschüttungen regulieren und für das ganze Nervenbahnensystem wichtig sind. Was heute unbewusst abläuft kann in 100 Jahren aktiv beeinflusst werden ob mit eigener Gedankenkraft oder Maschinen, doch ich greife zu weit.
Wird ein Reiz mit einer belohnenden Wirkung wahrgenommen, wie zum Beispiel der Zucker bei der Nahrungsaufnahme, werden die Dopamin produzierenden Neuronen im ventralen tegmentalen Areal dadurch veranlasst [...] stoßweise Dopamin auszuschütten. (3.3.1
Das mesolimbische
Dopaminsystem)
Interessant ist, dass bevor überhaupt Medien aufgenommen werden, Dopamin (Kohärenz zu Wille & Motivation)
ausgeschüttet wird, die Kurve der Konzentration, streckt sich von "ich sehe" zu "ich konsumiere", bishin zu "ich
konsumiere nicht mehr", oder umgekehrt von "ich sehe", zu "ich vermeide", zu "ich habe vermieden", wobei alle
drei Stadien enorm wichtig sind. Ebenso interessant ist, dass Dopaminerzeuger auch mit der Zeit schwächer werden
können (eine Gewöhnung tritt ein). Doch jetzt wird es wirklich interessant, jede komplexe Gefühlslage, liegt
einem Gehirnprozess und seinem zugehörigen Abteil zugrunde.
Durch erfolgte Nahrungsaufnahmen in der Vergangenheit konnte die Amygdala die Nahrung als Reiz mit der folgenden Belohnung in
Form von Zucker verknüpfen. Somit reagiert das mesolimbische
Dopaminsystem beim Anblick von Nahrung mit einer Ausschüttung des
Neurotransmitters, wodurch das Verlangen nach der Nahrung, also
Motivation erzeugt wird (*sehr wichtig bitte merken). Wird dem Menschen
nun eine zweite Portion unter der Bedingung angeboten, mit dem Verzehr
der ersten Ration noch zu warten, bis die zusätzliche Nahrung gebracht
werden kann, so wird der laterale Präfrontalcortex
aktiv. Durch ihn kann das Ziel der zweiten Nahrungsration fokussiert
und der Drang beziehungsweise die Motivation, die erste Portion sofort
zu essen, unterdrückt werden. Wird die Nahrung schließlich verzehrt,
erzeugt das endogene Opioidsystem die Belohnung in Form des angenehmen Gefühls. Besteht zudem ein starkes Hungergefühl, so sorgt der orbitofrontale Cortex dafür, dass die Belohnung als besonders positiv bewertet wird, das bedeutet, die Nahrung schmeckt besonders gut. (3.3.2 Weitere motivationsrelevante Hirnstrukturen)
Um nun eine Parallel zum Anfang dieses Posts herzustellen, haben wir die
Erwartungs-Value-Theorie mit
attitude; A, (object; O) und beliefs; b definiert, verbinden wir
diese nun mit den Arealen und
Nervenbahnen, die mit dem Erreger und Neurotransmitter Dopamin in Verbindung stehen, können wir schon ein recht
gutes Bild der Motivation des Menschen erstellen. Doch Vorsicht, was währe wenn Industriekonzerne schon genau
das getan haben? Was währe wenn es Algorythmen gäbe, die genau diesen
Ablauf berücksichtigen und in Code konvertiert haben? Doch ersteinmal beseite mit den Moralgedanken und weiter
im
Text denn es wird noch spannender.
Anwendung und Studien zum Verständnis der Nutzungsmotive von Medien
Es besteht eine Korrelation zwischen dem Produkt aus der Erwartung und der Bewertung bezüglich eines Attributes eines Mediums und den gesuchten Gratifikationen. Das bedeutet, je positiver das Produkt aus Erwartung und zugehöriger Bewertung, desto intensiver wird die Eigenschaft gesucht und umgekehrt. (4.1.2 Das Erwartungs-Bewertungs-Modell)
Alle menschlichen Bedürfnisse werden bei der Mediennutzung beachtet.
Design und Bedürfniss aufeinander abgepasst, zugeschnitten quasi. Medien sind ein Spiel von Bedürfniss,
Erwartung und Anreiz. Wenn ein Angebot vieles dieser Kategorien abdecken kann, wird sie auch viele Menschen an sich binden können. Umso mehr befriedigung, umso höher ist die Lust auf mehr, umso höher die Lust desto mehr potenziert sich die Sucht. Und die
Sucht ist Marktkapital nummer eins, sie steht ganz oben an der Spitze. Zigaretten währen dafür ein gutes
Beispiel für den Marktfaktor Sucht.
Doch oft enstehtr, aus dem daraus folgenden Ungleichgewicht unseres Nervenbahnhaushalts eine Krankheit. Im gegensatz dazu hat der Mensch also endlich etwas gefunden, dass den Körper langsam und schleichend zerfrisst. Dieses mal hat die Menschheit sich, an den tiefsten tiefen seines fähigsten Organs angepackt. Noch weiß sie nicht was sie mit ihrer Macht anfangen soll, noch hält sie den Kopf im Schwitzkasten, aber ob sie ihn brechen wird, dass ist die Frage.
Korrelation zwischen der Summe der Erwartungs-Bewertungen,
beziehungsweise gesuchten Gratifikationen GSi bezüglich
aller Attribute eines Medienangebotes und der generellen
Nutzungswahrscheinlichkeit, wobei bi die Erwartung
bezüglich des Attributes i, ei die Bewertung des
Attributes i und n die Anzahl der erwarteten Attribute is.
Aus unserem kleinen Exkurs geht nun die Erkenntnis hervor, dass der Inhalt des Internets maximale Lusterfahrung anstreben muss, um als Marktmittel bestand zu haben. Es ist ein immenses Sammelsorium aus potenziellen Befriedigungen. Dabei ist der Algorithmus, der uns als Vermittler und Analysator beiseite steht, unendlich erweiterbar. Die Lust kann über einen enorm langen Zeitraum bestehen bleiben, stundenlang kann sich ein Mensch mit TikTok auf gut abgestimmten intervall Befriedigungen halten. Warum das so ist? Weil es Aktivität, Neuigkeit und Soziales kombiniert, die drei stärksten identifizierten Motive und Gratifikationen, die dem Menschen das gößte Befriediungspotential bietet.
In einer Studie von Diana I. Tamir und Jason P. Mitchell [...] konnte festgestellt werden, dass in 30-40% der Redebeiträge und in 80% der Posts in den sozialen Medien ausschließlich die eigenen persönlichen Erfahrungen mitgeteilt werden. [...] Es existiert die Vermutung, dass die menschliche Spezies hierfür eine angeborene Motivation besitzt. Auf dieser Grundlage formulieren Tamir und Mitchell ihre Hypothese, dass Möglichkeiten zur Mitteilung des eigenen Gedankenguts als intensiv belohnend erlebt werden.
Studie 1: Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) [...] wurde im Falle der selbstbezogenen Fragen eine höhere Aktivität des Belohnungssystems, [...] festgestellt.
Studie 2: Die Teilnehmer zogen nicht nur unter gleichen Bedingungen mehrheitlich die selbstbezogenen Fragen denen über andere Personen oder Sachfragen vor. Darüber hinaus waren sie bereit, einen kleinen finanziellen Nachteil (0,63 $) zu akzeptieren, um die favorisierten Fragen zur eigenen Person beantworten zu können.
Studien 3: [...] Die Teilnehmer in Studie 3 und 4 neben der Wahl zwischen selbstbezogenen und fremdbezogenen Fragen zusätzlich zu entscheiden, ob sie ihre Antwort mit anderen Personen teilen möchten. Als Ergebnis der Studie 3 wurde eine erhöhte Aktivität im Nucleus accumbens und im ventralen tegmentalen Areal sowohl bei selbstbezogenen Fragen als auch bei geteilten Antworten dokumentiert.
Studie 4: In Studie 4 zeigte sich eine Präferenz der Teilnehmer gegenüber selbstbezogenen und geteilten Antworten. Diese Möglichkeit wurde vor den fremdbezogenen geteilten und den selbstbezogenen privaten Antworten am häufigsten gewählt. Darüber hinaus konnte die Akzeptanz eines größeren finanziellen Nachteils (0,97 $) als in Studie 2 für die Möglichkeit einer zusätzlich geteilten selbstbezogenen Information nachgewiesen werden. (4.3.3
Neurowissenschaftliche
Forschungsergebnisse)
Anreizkategorie
Motiv / Gratifikation
Nr.
Aktivitätsanreize
Unterhaltung
1
Spaß & Freude an der Tätigkeit selbst
2
Neuigkeitsanreize
Informationssuche
3
Informationen über Bekannte und Veranstaltungen in näherer Umgebung
So das ist das Ende unseres Exkurses, ich hoffe ihr hattet tiefe aus und einsichten und dieser Post wird euch auf eurem Wege helfen, slebstverständlich habe ich hier nicht die Positiven hervorgehoben noch erwähnt. Ich würde das Bild verzerren, wenn ich verneinen würde das, Medien Träger ganzer Kulturströme, Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung, propaganda zu Gleichberechtigung und Nächstenliebe beinhaltet. Währen die Sozialen Medien nicht das schärfste aller zweischneidigen Schwerter, dann könnten wir uns diesem blinden Strom der Erfogsgeschichten problemslos hingeben, doch der Mensch baut sich dafür selbst zu viele Gruben, man darf also nicht nur glauben, man muss auch hinterfragen. Zum Hinterfragen kann ich euch nur meine Philosophy Seite ans Herz legen, in der ich allerhand Möglichkeiten biete, mehr Bewusstsein in unseren digitalen Alltag zu bringen.