Schonmal von Adorno gehört, seine Gesammelten Werke sind umfassend habe ich gehört, etwa 12.000 Seiten. Das ist schon ne ganze menge, da fragt man sich natürlich berechtigt wie ich das hier reinquetschen will und vorallem wie sinnvoll das ist. Aber mein Gott wer hat denn so viel Zeit und Muße und vorallem wer liest denn überhaupt noch Bücher, die sind doch alle voll lahm. Das muss mal jemand interessant gestalten, von einem jungen grasshüpfer, der durch die Sonne springt, angstlos in der Gegend springt, als Unwissender Tor hinein in den Strom der "Aufklärung" springt. In diesem Blogpost werden wir alles, bloß uns nicht an Begrifflichkeiten (hover einfach drüber dann erscheint eine Erklärung, sogar ein Kind kann diesen Text verstehen) aufhalten, hier folgt reine Theorie und Praxis folgt, also auf die Lauscher.
Der Mythos, über das immer weiderkehrende:Vorrausetzend könnte man sagen, das "Aufklärung"
Begriffsbildung bedeutet, erkennen beginnt im Begriff, nicht im Bild, nicht im Geruch und auch nicht in den Gefühlen, sondern einzig und allein im Begriff. Einleitend könnte man sagen, "die Menschheitsgeschichte beginnt mit dem Mythos und schon der Mythos ist versuchte plastische Aufklärung", und endend könnte man dann sagen, dass "Aufklärung immer wieder in Mythologie zurückschlägt". Poah, krass oder? Also einmal ausführlicher bitte. Als frühestes Produkt der Aufklärung wollen bereits die Mythen die Welt „erklären“. Entscheidend aus Sicht Horkheimers und Adornos ist dabei der im Mythos greifbare
Erklärungstypus, der alles Geschehene in den Bann schicksalhafter „Wiederholung“ stellt, ein unendlicher Kreislauf aus Zerfall und Wiederaufbau, aus Erkenntnis und neuen Fragen.
Dieser Kreislauf bekommt bei Horkheimer einen Namen, und zwar "
Naturzwang", etwas dass alle Zwänge auch und vorallem die des Menschen enthalten, in dir, in mir, in allen und allem. Beispielsweise dem biologischen Trieb zum Sexualtrieb oder der Selbsterhaltung, oder dem allen mathematischen Gleichungen enspringenden Logik. Ihnen steckt ein zugrundeliegender Willen natürliche Zwanges zugrunde. Mit diesem Naturzwang als Grundlage allem, entwickelten sich dann auch die Gesellschaftlichen Zwänge, beispielsweise zur Vernunft, Empathie und Mitteilung. Eine sehr bekannte Umgangsart mit diesem destruktiven "Naturzwang", ist die buddhistiche Ideologie, die nach Loslösung durch Vertiefung strebt und weil das im vollenendeten Ausmaß noch nicht möglich ist, wird zumindest eine Annäherung propagiert, die einem letztendlich das Eingang ins Nirvan also der "vollendeten Erleuchtung im erlöschen aller Triebe (Naturwänge)" wodurch dann auch die Wiedereinkehren (Wiedergeburt) in den Lebenskreislauf durchbricht.
Der Mythologische Kreislauf, besteht nun also darin das immer wenn wir versuchen gegen unsere eigene innewohnenden Natürlichen Zwänge anzukämpfen, uns damit nur selbst schaden und nur tiefer darin verstricken. Diese "natürlichen Zwänge" lassen sich nicht auslöschen sagt Adorno. Für mehr plastizität biete sich das mythische Sinnbild des Sisyphos dar, welcher als Strafe für die (der durch Weisheit ensprungenen) Überlistung des Todes (also dem natürlichen Zwang der Natur des biologischen Zerfalls), damit bestraft wird, einen Felsblock auf ewig einen Berg hinaufwälzen der, fast am Gipfel, jedes Mal wieder ins Tal rollt. Die Illusion des "
Ziels als Spitze" oder der "
Spitze als Ziel". Die Illusion des Wissens als das alles erhellende, wie der Gipfelberg, der kein Ende der Wanderung bedeutet, sondern anspornt, für den nächsten höheren, gefährlicheren, schöneren (individuellen Vorzügen entspringenden) Gipfel. Auch hier wird klar, das der moderne Mensch strikt im Einklang des Mythos handelt, es schon immer tat und immer tuhen wird. Er versucht möglichst allen natürlichen Zwängen, (allem voran des Altern's und der Gleichheit) zu wiederstreben, doch wozu?
Utilitarismus? Hedonismus? Teleologismus? Villeicht eine Universaltheorie die allumfassend ist? Um damit alles dunkle zu erhellen und alles Unwissen, wissend machen. Adorno sagt, Genie ist nicht der, der die meisten Fragen beantwortet, sondern der, der die meisten Fragen stellt oder die meiste Kritik, wobei Kritik und Frage fast dasselbe ist da beides einer Antwort bedarf. Das nannte er "Negation", alles "Erkannte" bis auf den kleinsten und bis auf den größten Nenner hinterfragen und negationieren. Das ist die Lösung aller Probleme und das führt schließlich zu der allumfassenden Theorie. Und jetzt stellt euch vor, sind wir schon am Ende angelangt, das Gesamtwerk Adornos, dient nur als Beweis dieser Theorie, doch die Theorie besagt, das wir niemals alles wissen werden und damit hat Adorno recht, denn es wurde auch schon mathematisch belegt, den Blogpost zu den
Unvollständigkeitssätzen findest du auch auf meiner Website.
Das heißt nicht das diese Unterbauten, nicht ebenso interessant sind, weshalb du nun entweder Sinnbefreit in der Erkenntnis der unendlichen Unvollständigkeit des Menschen aufgeben kannst, oder du versuchst trotzdem wie Sisyphos den Stein der du selbst bist, auf den Gipfel der Erkenntnis zu hiefen. Denn das ist des Menschen Logik, ein Fuß der den Wagen seiner selbst zieht, etwas womit er rein intrinsisch in Unabhängig voranschreiten kann bis er stirbt und der nächste seinen Platz einnimmt (heyy, damit sind wir beiden gemeint), egal ob das Ziel nun möglich ist oder nicht, er wird schreiten, er wird den Mythos Folge leisten. Nur eines ist Fähig diesen Kreislauf zu durchbrechen, der Tod aller Menschen.
Kulturindustrie:
Achtung ein neuer Mythos. Das
Glücksversprechen, das im Gesang der Sirenen ertönt, wirkt als übermächtig lockende Gefahr. Dem entsprechen die Zwangsvorkehrungen, die Odysseus trifft: Seinen Gefährten verstopft er die Ohren, damit sie den Gesang nicht hören, sondern aus Leibeskräften rudern, und sich selbst lässt er an den Mast des Schiffes fesseln, so dass er den Gesang zwar vernimmt, seiner Glücksverheißung aber nicht nachgeben kann. Odysseus ist der „Grundherr“, der die anderen für sich arbeiten lässt. Damit wird das Zwangssyndrom (
Naturzwang) der Selbsterhaltung mit dem Herrschaftszusammenhang der Arbeit verknüpft, den die Autoren in die Gegenwart der „Industriegesellschaft“ extrapolieren. In einer Zeit, die von Technologie und digitalen Interaktionen geprägt ist, ist es wichtig, kritische philosophische Gedanken wieder aufzugreifen, um die Nuancen unserer gegenwärtigen Kulturlandschaft zu verstehen.
Sie argumentierten beispielsweise, dass die massenproduzierte Kultur, angetrieben von den Interessen kapitalistischer Wirtschaften, als Mittel der sozialen Kontrolle fungiert. Durch die Standardisierung und Kommerzialisierung kultureller Produkte manipuliert die Kulturindustrie die Massen, erstickt individuelle Kreativität und kritisches Denken. Adorno glaubte, dass das Hauptziel der Kulturindustrie darin besteht, den Status quo aufrechtzuerhalten. Dies erreicht sie, indem sie passiven Konsum über aktive Teilnahme fördert und somit die Kultur zu einer bloßen Erweiterung der industriellen Produktion macht. Die von der Kulturindustrie gebotene Unterhaltung dient als Ablenkung, hält die Individuen gefügig und verhindert, dass sie gesellschaftliche Strukturen in Frage stellen.
Digitale Aufklärung:Mit dem Aufkommen des digitalen Zeitalters argumentieren einige Optimisten, dass wir eine neue Form der Aufklärung erleben. Digitale Technologien, insbesondere das Internet und Open-Source-Bewegungen, versprechen beispiellosen Zugang zu Informationen, kollaborative Möglichkeiten und die Demokratisierung des Wissens. Anders als die einseitigen Kommunikationskanäle traditioneller Medien ermöglichen digitale Plattformen den Nutzern, Inhalte zu erstellen, zu teilen und zu modifizieren, was potenziell zu einer engagierteren und informierteren Bevölkerung führt.Die Prinzipien der digitalen Aufklärung spiegeln die Ideale der Aufklärung wider, indem sie Vernunft, Wissen und individuelle Ermächtigung betonen. Eine kritische Betrachtung durch Adornos Linse wirft jedoch Fragen zur wahren Natur dieser digitalen Revolution auf.
Während digitale Technologien Möglichkeiten zur Ermächtigung bieten, bleibt Adornos Kritik an der Kulturindustrie relevant. Die digitale Landschaft ist nicht frei von den Einflüssen des Kapitalismus und der Kommerzialisierung. Große Technologieunternehmen, ähnlich der traditionellen Kulturindustrie, üben erheblichen Einfluss auf digitale Inhalte und das Nutzerverhalten aus. Algorithmen, die darauf abzielen, den Profit zu maximieren, bestimmen, welche Inhalte gesehen werden, oft Sensationslust und Engagement über Genauigkeit und Tiefe priorisierend. Darüber hinaus wird das Versprechen der digitalen Aufklärung durch Fragen des Datenschutzes, der Überwachung und digitaler Monopole getrübt. Soziale Medienplattformen, die Verbindung und Kommunikation ermöglichen, tragen auch zur Verbreitung von Fehlinformationen und Echokammern bei, was das kritische Denken, das die digitale Aufklärung fördern möchte, untergraben kann.
Die Rolle von Open Source:Einer der Hoffnungsträger im digitalen Zeitalter ist die Open-Source-Bewegung. Open Source verkörpert viele der Ideale, die den negativen Aspekten der Kulturindustrie entgegenwirken. Durch die Bereitstellung von Softwarecode, der frei zugänglich ist und von jedem genutzt, modifiziert und verbreitet werden kann, fördert die Open-Source-Bewegung Transparenz, Zusammenarbeit und Innovation.Open-Source-Projekte basieren auf den Beiträgen einer globalen Gemeinschaft und betonen Partizipation und gemeinsames Eigentum. Dieses kollaborative Modell steht im starken Gegensatz zur proprietären, gewinnorientierten Natur eines großen Teils der digitalen Wirtschaft. In diesem Sinne kann Open Source als praktische Umsetzung der digitalen Aufklärung betrachtet werden, die eine Kultur der Offenheit und kontinuierlichen Verbesserung fördert.
Adornos Kritik an der Kulturindustrie und seine Bedenken bezüglich der Kommerzialisierung von Kultur bieten wertvolle Einsichten in das digitale Zeitalter. Während digitale Technologien das Potenzial für eine neue Form der Aufklärung bieten, müssen wir wachsam gegenüber den Kräften der Kommerzialisierung und Kontrolle bleiben, vor denen Adorno warnte. Die Prinzipien von Open Source zu umarmen und digitale Bildung und kritisches Denken zu fördern, kann uns helfen, die Komplexitäten der digitalen Kultur zu navigieren und auf eine aufgeklärtere und gerechtere Gesellschaft hinzuarbeiten. Während wir weiterhin die Schnittstellen von Industriekultur und digitaler Aufklärung erkunden, ist es entscheidend, Optimismus mit kritischem Bewusstsein zu verbinden, um sicherzustellen, dass das digitale Zeitalter sein Versprechen einlöst, Individuen zu ermächtigen, anstatt neue Formen der Kontrolle und Kommerzialisierung zu perpetuieren.
Marlon Ivo ~ "Mythos ist, was die Warheit nicht sagen kann."