Der Mythos:
Wenn das Normale ein Mythos ist, Ideen und Metaphern auferstehen, die Zeit nicht mehr linear verläuft, die Realität abhanden kommt und wir ahnungslos aber dennoch ruhig auf einem großen Meer der Ungewissheit schippern dann erst sind wir angekommen, dann erst ist Einsicht möglich.
Die Trilogie:
Eine lange Zeit meines Lebens begleiteten mich die Leben der Erzähler Haruki Murakami's, alle jene befanden sich in einer Welt wieder die anders war als die Realität wie wir sie kennen. Warum dies so beruhigend wirkt ist mir nun klar gewordenen, wo der Verstand aufhört beginnen die Romane Murakami's, weshalb ihr Wesen nicht mehr in klarer Logik wiedergegeben werden kann. Versucht man es dennoch nimmt man der Geschichte die Kraft und ihre Wirkung. In seinen Roman entschwinde ich der Welt nicht sondern gehe auf den Seiten wegen, bewege mich im Untergrund; in jedem Fall jedoch bin ich dem Weg davor abhanden gekommen und der feste Boden auf dem ich zu stehen glaubte wurde mir als Mythos offenbart.
Dies ist das Gefühl was mich seid der ersten Jahre, Zeit meines Lebens begleitet hat. Wenn mir mein Bewusstsein abhanden kommt, sich Deja-Vu's stapeln, ich leicht Schizophren werde, oder mich harte Schicksalsschläge treffen, kann diese Exposition mir den Stoff Haruki's Geschichten offenbaren, es sind also keine Glücklichen oder Befreiten Zeiten in denen sie mich beflügeln, es sind Inhalte tief in meiner Seele die erst zum Vorschein gebracht, aufmerksam, Stück für Stück herausgearbeitet werden müssen. Das alles ohne ein Kulturelles Verständnis in der Historie Japans oder der Kulturellen Präsenz, zu Zeiten seiner Vergangenheit verstehen zu wollen ist schwer. Häufig entspringen Haruki Symbole die einen bestimmten Verweis beinhalten, so ist man oft wie ein Agent auf der Suche nach einem Passwort, einem Passwort zum Sinn den Haruki in und mit seinen Geschichte verpuppt, dies ist, möchte ich behaupten alles nicht sehr leicht, doch der Style seiner Bücher ist neben den Konfusionen so ruhig, wie langsame Wogen des Meeres, wie ein plätschern des Flusses, wie Jazz, gibt uns Murakami Zeit die Umgebung zu sondern, uns zu setzen und dann lange aus der Luft zu betrachten.
Eine Trilogie seiner Romane spielen für mein Leben und Bewusstsein eine große Rolle, ich möchte sie nun hervorheben und wieder einmal betrachten, ich spreche von 1Q84; Die Chroniken des Mister Aufziehvogel und Hard Boiled Wonderland. In 1Q84, dass eine Parallele zu Goerge Orwells Roman 1984 besitzt, haben wir außerdem noch eine weibliche Erzählerin als Hauptfigur. Die Charaktere in der Trilogie werden zwar immer ohne Vergangenheit vorgestellt, jedoch werden alle dann sehr detailreich beschrieben, sowohl charakterlich als auch die Umgebung um sie herum, wodurch alles Lebens echt wird. Die Verschiebung von Zeit und Raum ist in allen dreien präsent und der Schleier der Mystik steigert sich und wird mächtiger je weiter man durch sie durch sich selbst und der Geschichte hin durchdringt, sich hin durchbohrt wie ich es gerne nenne.
Das Wunderland:
Ist eine Geschichte über einen namenlosen Erzähler der sich nach einem Auftrag in einem Aufzug deren er sich nicht vergewissern kann in welche Richtung er fährt, wiederfindet. Ich schließe darauf das dies Haruki's eigene Unsicherheit über das Schicksal des Romans an dem er schreibt, verdeutlichen soll. Dennoch finden sich kurz darauf die ersten Personen an deren Seite er bis zum Ende auch bleibt. Ich überspringe alle weiteren Details und möchte gleich auf die Stellen verweisen die mich fasziniert haben und zu entschlüsseln einen Wert haben.
Die Welt in der wir uns wiederfinden ist eine des Datenkrieges und der vollkommenen Verschlüsselung jener wichtigen Daten, wir erfahren wenig bis zu nichts über die Beschaffenheit der Außenwelt, bewegen uns meist nur unterhalb der Welt des normalen Treibens. Dort unten wohnt ein Neurohphysiologe, der sich zusammen mit seiner Tochter in einem unterirdischen die, wie sich später herausstellt, mit einer weitläufig unterirdischen Tunnelsystem einer unbekannten Spezies namens "Schwärzlingen" in Verbindung steht. Es folgt gleich ein Komplexer Zusammenhang von der Logik des Untergrunds welche Symbolisch für das geheimnisvolle, unbekannte, jedoch auch dunkle, angst bereitende hat, wo sich vor allem Böses eben die in der Geschichte"Schwärzling" vorkommenden Kreaturen hausen, die wohl nicht nur selbst Schwarz sind sondern, helles auch einschwärzen können. An diesem Ort könnte man ängstlich und apathisch werden, ja man könnte sagen, sogar seinen den Realitätssinn verlieren. Dazu kommt das der Erzähler ein Datenshuffler von Beruf ist, eine Methode der Datenverschlüsselung, Erklärung folgt.
Der abtrünnige Neurophysiologe ausgehend der Staatlichen Gewaltenteilung, hier System gennant welche gegen die Semioten, die Äquivalenz der Gewaltenteilung als Organisiertes Verbrechen, welch Interesse das Passwort knacken ist. So haben wir die Skizze vollständig, einer Datenverschlüssler und einer Datenknacker. Diese Seiten stehen sich also gegenüber und versuchen sich zu übertrumpfen was ein Katz und Maus Spiel zu Folge hat, da auf jede Reaktion eine Gegenreaktion folgt. Bald also verlassen wir diese trostlose Realität die aus Komplizenschaft und Intrigen besteht und wechseln zu einer Parallelrealität in welcher sich der Erzähler als und jetzt Vorsicht: Als Seher in einer kleinen Stadt, welche von einer unüberwindbaren Mauer umsäumt wird, wiederfindet.
Ja verrückt oder? Fürs erste müssen wir das erst einmal so akzeptieren. Hier finden wir phantastische Tiere die sicher alle eine Bedeutung haben und etwas repräsentieren, denen ich in diesem kurzen Artikel leider keine Aufmerksamkeit schenken kann. Der Erzähler in der einen Welten vor den Semioten, als Verräter seiner eigenen Landsleute im System, als Fraß der Schwärzlinge und zuletzt den neu aufflammenden dritten Partei,5 einer Mafiagruppe die auch ein Stück vom Kuchen haben wollen und in der sich der altbekannte Ushikawa wieder findet, der in vielen Murakami's Romanen als Leid und Puppenfigur der Opposition des Ziels des Erzählers auftritt, und ihm somit immer ein Gegengewicht aufhängt fliehen muss. Auf der anderen Seite im Programm seiner Fantasie vom Wächter bewacht, seinem Schatten also seiner Vergangenheit und somit seiner Identität beraubt oder auch vom Wald und dem Fluss ferngehalten wird was beide den Ursprung unserer selbst und wahrem Verständnis bedeutet und von man die Menschen abhalten will zurückzukehren, Bräuche und Kultur verwirft.
Na also wäre das alles noch nicht genug, wird ihm (uns) offenbart das er die Vervollkommnung der Verschlüsselung und somit das Ende der Welt, in Bedeutung des fehlenden Schlüssels zu allem Wissen, in seinem Hirn trägt, was mit dem leicht kinetischen Hauch der Geschichte zwar nicht so übertrieben wie in Neuromancer aber doch angelehnt daran, als Schicksal der Künstlichen Intelligenz vermuten lässt. Eben jenes Hirn mit dem der Mensch schafft, seine Identität bildet, denkt, fühlt alles zusammen läuft und entspringt wird ihm also ein Endzeitszenario gewordenes Programm operiert und gespeichert, welches mithilfe eine Wortfolge abgerufen wird, der Code lautet daher selbstverständlich "Das Ende der Welt", als Eingang in unsere Traumwelt, unsrem Unterbewusstsein wo alles Wissen geheim gehalten wird, genau die Welt in er sich der Erzähler gegen Mitte des Roman's wiederfindet. Ob diese also Zeitlich davor, währenddessen oder danach besteht, lässt sich nur vermuten wahrscheinlich in keinem der dreien, so also denke ich das der zweite Erdzählstrang die Parallele Realität, nach der Operation aktiv gewordene Programm seines Hirns ist.
Das der Erzähler nicht der einzige Patient war, all die anderen jedoch kurz danach verstorben sind, lässt die Macht und Schwere des Wissens welche uns Haruki uns offenbart deutlich. Diese Welt also welche in sich eine eigene paradoxe Dystopie enthält aus der Erzähler aus der normalen Realität gleichsam zu entfliehen hofft trennt als Voraussetzung Den Schatten seiner selbst, seiner Identität und seiner Vergangenheit ab,. So wie man einst erst im Leben nach dem Tod seiner Seele beraubt wird beginnt dies in dieser Dystopie schon bereits nach Eintritt in die Welt, man muss als ein Werkzeug einer vorherbestimmten Rolle funktionieren. Diese Bewusstlosigkeit und die Unfreiheit des eigenen Handelns, wird durch die Vielzahl an Kriegsministern oder Administrativen Gesellschaftskreisen verdeutlicht, welche nach dem allgemeinen Konsens ihre Rolle im Krieg gespielt haben (müssen). Wir ahnen schon das dies auf die persönliche Handlungsfreiheit bezogen ist, eben jene Persönlichkeiten die einen Krieg zwar keiner vorherbestimmten Krieg administrieren, jedoch hinsichtlich Geschichtlicher Ereignisse nie im Triumph enden kann, niemals allgemeinen Erfolg hat, nur Leid brachte zu Gunsten der wenigen, viele zum Oper brachten, hier gilt die Regel: Der Krieg kommt und bleibt.
Hierbei wird Haruki's Leidenschaft zu der Kriegsgeschichte und sein Verständnis dafür deutlich, noch viel deutlicher wird sie in Kafka am Strand und Mister Aufziehvogel. Doch was uns ebenfalls ins Auge springt ist die Tatsache das Haruki mit seinem genialen Gehirn durch seine Romane hindurch ebenfalls Nachrichten verschlüsselt um die sich dann die mannigfaltigen Parteien, meist Menschen des öffentlichen Lebens, Journalisten streiten würden während sie plump durch reine Tatsachen als Schadhaft verschrien worden, doch durch das persönliche Erlebnis der Erzähler in Verbindung wie einer Kordel mit denen des Schriftstellers, können diese Tatsachen als Geschichten erlebt und gefühlt werden, was das Wissen dann zu einem Geheimnis und das Lesen zu einem schlüssel macht. Haruki Murakami welcher der Suche des Menschen nach Vervollkommnung, Einhalt gebietet, verschlüsselt mit seinem Schriftstellertum immer in Sorge seine eigene Identität zu verlieren, die durch das hinein versetzen in die mannigfaltigen Charaktere seiner Geschichten abhanden kommen könnte, den allgemein falschen Konsens.
Die Rede ist auch von alten Träumen, welche die Träume bereits verstorbener Schriftsteller und Lesern versinnbildlichen könnte, eine Arbeit der sich Haruki Murakami zwar gewidmet, deren Bürde er jedoch erst später erfahren (begriffen) und nun als Pflicht angenommen hat. Zuletzt nimmt der Neurohphysiologe die Rolle eines sich der Menschheit erhabenen ein, welcher durch die Wissenschaft in der Lage dazu zu sein wünscht, die Welt nach eigenem Belieben zu formen und zu gestalten, und somit nicht mehr als Mensch sondern als Gott zu leben. Ob ihm das versagt wird, bleibt offen, was jedoch klar wird ist das ein Teil Murakami's Persönlichkeit und langen Schattens, in dem Traum-Programm zurück bleibt und in der Geschichte fortbesteht, als würde er sich opfern schenkt das Ende der Welt, die Kosmische Euthanasie, oder Gott wie ihn der Laie nennt, Haruki, noch einen Teil seines Lebens als Schriftsteller fortzufahren um seine Offenbarungen weiterhin zum besten geben können.