Theologie:Theologie ist eine sehr interessante Wissenschaft, sie beinhaltet die Analyse "der Lehre von Gott", das gilt jedoch nicht für eine spezifische Religion, sondern für alle und bildet somit die Religionslehre im allgemeinen, die Wissenschaft der Religionen, mit der Besonderheit der Kritischen und rationalen Auseinandersetzung mit dem Glauben. Wer sich also als Atheist bekennt, aus dem schlichten Grund das es nunmal alle oder zumindest seine Eltern sind, der wird irgendwann auf Symboliken stoßen, die zu enträtseln ihm verwehrt sind, das macht meiner Meinung seine Welt flach und inspiratonslos, sein Aberglaube dient ihm als Ausrede sich selbst nicht erforschen zu müssen, das sollen schön die andren machen, da er Zeichen weder zu intepretieren noch in vergleich zu setzen imstande ist, beruhigt er sich mit seinem, hier und jetzt, das nenne ich 'Scheuklappen' mein Unwissender Freund. Doch sich mit diesem 'Aberglaube' auseinander zustzen hilft. Es ist zur Selbsterkenntnis sogar unweigerlich, denn die Gesellschaft vor unserer Zeit, spezifisch alles hinter dem 21 Jahrhundert, (also alles bevor nietzsche Gott getötet hat), war geprägt von Glaube, Mythos und der plastischen, erzählerischen sowie oft kryptischen und abstrakten Wiedergabe der Gedanken, inform der Kunst. Heronimus Bosch, ganz vorne dabei, gruß an dich mein alter Kumpel.
Die Menschen versuchten dem Ausdruck zu geben, was ihnen mit Begriffen nicht möglich war, das einzelne Bereiche dieser Art Inkarnation in irgend einer Ideologie letzendlich benutzt, beschmutzt und grausam endeten, war nicht die Schuld der Aussage und Bedeutung der Gottheiten und Lehren die prätentiöser kreativer Gedankenkraft entsprungen sind, sondern lag viel eher im Kern des einzelnen enorm machthungrigen, der mit neuen Auslegungen, Kalkühl oder schlichter Herrschsucht, Religionen für seine Zwecke auszunutzten verstand. Sowie ja auch nicht der Kreatör des Wolfes dafür verantwortlich ist, dass er seinen Instinkt folgend, ein Schaf reist um es zu essen, aber massenabschlachtung von Myriaden an Lebewesen für dem Homo Sapiens absolut und völlig vertretbar ist. Denn alles was noch interpretiertbar ist, bildet imselben Atemzug auch gleichzeitig ein ausnutzbares Auslegungsvakuum, siehe Isĺamkrieg. Nur unterschütterliches, wie durch starke Überzeugung der Vernunft kreierte Regelwerke und aufgezwungene, mit Strafmasnahmen versehene Verordnungen und Gesetze wissen es, so etwas wie interpretationsvakuuen auszulöschen. Denn du siehst es bedarf schon einer ganzen Menge, den hungrigen Homo Sapiens unter Kontrolle zu bringen, doch im 21 Jahrhundert wurde es endlich möglich, jetzt müssen wir nur noch vor denen Angst haben, welche die Regeln machen. So unerschütterlich wie ein Gesetz sollten auch wir uns selbst das
Gesetz zur enträtselung der Warheit auflegen, statt uns in Kriege und
Unmündigkeit zu stürzen.
Wenn dich also eine Religion interssiert weil dir ihre Ideologie zusagt, dann kannst du mithilfe von Theologie als Werkzeug sozusagen, erst einmal erfahren um was es genau geht, welche Götter es gibt und vorallem was für eine Bedeutung sie inne haben, vorallem griechische Götter und ihre Sagen sind enorm bedeutungsschwer, mit diesen Geschichten sollte unausprechlichles verdeutlicht werden und auch in der vermenschlichung Gottes ist etwas unausprechliches passiert, doch mit der Entwicklung des Menschen, beginnt der Mensch auch alles unausprechliche, auszusprechen, bis es irgendwann keiner Symbole, Geschichten oder Kunst bedarf, wenn wir schließlich alles mit Aufklärung erhellt haben, wofür ich gerne meinen Teil beitrage.
Anthropologie:Ich habe Theologie erwähnt um zu verdeutlichen worin der Mensch vor dem 21. Jahrhundert angefangen sich zu klassifizieren und verstehen zu lernen. Alle weiteren Wissenschaften sollten darauf beruhen und es als Dach der Erkenntnis setzen, es sollte irgendwo ein Dach geben, damit auch ein Ende der Forschung absehbar sei, und für den Mensch war dies Gott. Gott bildete jenes Dach. Doch diese Analyse war mangelhaft, doch kann sie nachwievor in ihrer Bdedeutung weiterbestehen die so garnicht unangebracht ist, denn sie speist sich wie alle Wissenschaft aus der Menschen Vernunft und Logik. Heutzutage bildet nähmlich Mensch immer noch das Dach, er kann nicht aus sich herauswachsen, er bleibt Mensch auf immer und, sein Menschsein bildet die Grenzen, möchte er eine Beobachtung anstellen, dann ist diese Beochbachtung an die interpretationsvorgänge von Information im Gehirn des Menschen gekoppelt, des Menschen Erkenntnis ist also im fundamentalen Sinne an sich selbst gebunden Man könnte nun behaupten dass die Antropholgie nach Darwin, aus der Theologie entwachsen ist, nun nicht mehr als "Lehre von Gott" sondern als "Lehre des Menschen", also dem neuen realistisch nachweißbaren gewichen ist, da Antrophologie wie ja auch die Theologie jedoch so ein breites spektrum an weiteren Wissenschaften betreffen und man könnte fast sagen alle Spektren, wenn wir meine gerade zitierte Behauptung zum Grunde dieser Aussage nehmen, "
der Mensch sei aller Erkenntnis Bedingung und Abhängigkeit", dann geschieht ein heilloses durcheinander von der Kategorisierung der gemachten Erkenntnis. System und Ordnung sind wichtig weshalb ein einheitliches System gegründet wurde, welche die Forschungsergebnisse einzelner Spezialisierter Ansätze der Forschung des Menschen vereinheitlichen soll, die da währen:
a. Molekül
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b. Zelle
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c. Organ
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d. Individuum
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e. Familie
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f. Gruppe
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g. Gesellschaft
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Du siehst, es ist ein weites Spektrum auf dem sich der Mensch
entwickelt, will man ihn in Gänze verstehen muss man da anfangen wo auch
seine Entwicklung angefangen hat und mus dort aufhören wo er gerade
steckt, inmitten einer großen kollektiv zusammenarbeitenden
Gesellschaft. Wichtig zu verstehen gilt, das all diese Dinge einen Teil
des Menschen bilden, der Mensch ist ein großes Puzzle aus vielen
Einzelteilen, die dann das große ganze Ding Mensch bilden, das denkt,
das isst und ab und zu mal erkennt was er wirklich ist.
Religionen im 21th Jahrhundert:
Jetzt müssen wir die drei Puzzleteile auch
noch zusammen setzen, um nun den Ansatz zur Erforschung meiner selbst zu
ordnen und auch zu verstehen. Diese Analyse befasst sich insbesondere
mit religiösen Grundphänomenen wie das Heilige, Glaube, Mythos,
Transzendenz, Riten oder Symbole sowie mit den damit zusammenhängenden
kognitiven und unbewussten Prozessen und ihrer anthropogenetischen
Entstehung und Ausformung unter verschiedenen kulturellen
Rahmenbedingungen, um es noch einmal wissenschaftlich auszudrücken. Auch wichtig zu wissen, Religion bedeutet im eigentlichen Sinne von lateinisch religio ‚
gewissenhafte Berücksichtigung, Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚
bedenken, achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „
die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften". Entsprechend
berücksichtigen werden wir Vorläufer dieser modernen Trinität, bekannter Psychosomatiker wie Sigmund Freud und C. G. Jung mit ihren
unter anderem religionspsychologischen Untersuchungen.
Entstehung eines Religiositäts Alltags:
Die Alltagsreligiosität umschreibt in allen Religionen die praktischen Erscheinungsformen der täglichen religiösen Praxis insgesamt, also Gebete, Opfer, Rituale usw. und zeigt enge Beziehungen zum Brauchtum. Bei dieser Zusammenfassung von Alltagsreligiosität ergeben sich dann drei Hauptaspekte.
1. Der Komplex Bild, Symbol
und Kreativität: Der Raum für symbolhafte Erfahrungen öffnet sich über
Bilder, die von Objekten der Außenwelt stammen, zum Beispiel Himmel,
Sonne, Sterne, Tiere, Pflanzen, Berge usw. Nach Eliade funktioniert das
Symbol nicht mit Objekten, sondern mit Bildern. Diese Bilder wiederum
wirken auf das Bewusstsein und aktivieren Urbilder (Archetypen), also
uranfängliche Muster, die im individuellen und kollektiven Unbewussten
existieren als offenbar angeborene standardisierte neuronale Muster, die
sich evolutionär im Zusammenhang mit der Entwicklung kognitiver
Fähigkeiten entwickelten und ähnlich wie andere Eigenschaften des
Menschen als günstige Faktoren im Genom verankert wurden. Werden
diese so archetypisch verankerten Symbole angesprochen, aktivieren sie
wiederum psychische Kräfte aus dem Unbewussten, und das Bewusstsein
beginnt nach den Entsprechungen und Wurzeln zu suchen, die mit den
Archetypen korrelieren. Kreativität entsteht durch diese Dynamik aus der
Einheit des Urbildes, das aus ihrem Zentrum heraus
expandiert.
2. Vorstellungswelt:
Damit gemeint ist die Gesamtheit der Bilder
und ihrer Beziehungen, die im Homo sapiens auf diese Weise entstanden
sind. Sie ist durch einen ordnenden Dynamismus geprägt, der auf der
Basis der ursprünglichen Einheit und im Rahmen der bestehenden und
darauf rückwirkenden Umweltbedingungen nach Systematik sucht. Es
entwickelt sich ein unaufhörlicher Austausch zwischen beiden Ebenen: der
der subjektiven Aneignung und der der objektiven Anregungen und
Forderungen, die dem kosmischen und realen Umfeld entstammen. Damit sind
im menschlichen Seelenleben stets zwei Faktoren wirksam: das
Seelenleben selbst und seine Mechanismen, welche das Bild des Objektes
in sich aufnehmen und interpretieren und die Reaktionen der objektiven
Umwelt, die das Seelenleben beeinflussen.
3. Die Initiation: Sie gewährt erst einen Zugang zum religiösen Erbe,
das sich in Jahrtausenden gebildet hat und im kollektiven Gedächtnis
erhalten geblieben ist. Die Initiation ist eine Offenbarung, die zur
Teilhabe an diesem Erbe und seinen Weisheiten führt. Es umfasst Mythen,
Symbole, Riten, Glaubensinhalte, Ideen und Vorstellungen, heilige
Schriften, Tempel und Heiligtümer und ist sowohl religiöses wie
kulturelles Erbe. Die Initiations-Tradition ist mit ihren sozialen,
kulturellen und religiösen Strukturen für den Homo religiosus
unabdingbar, denn sie ermöglicht ihm erst, neue Erfahrungen des Sakralen
zu erleben. Entsprechend sind Initiationen weltweit in allen Religionen
präsent und bilden einen zentralen Teil des rituellen Bestandes vor
allem als Übergangsriten wie Geburt, Beschneidung oder Taufe,
Mannbarkeit, bei Bestattungen, Heiraten usw.
Entstehung einer Religiösen Symbolik:
Es gibt mehrere Definitionen des Begriffes Symbol, einige währen:
- "Ein konkretes Zeichen, das durch eine natürliche Beziehung etwas Abwesendes oder etwas Anderes wachruft, das man nicht wahrnehmen kann." (André Lalande);
- "Das Symbol ist ein Abbild, das einen geheimen Sinn hervortreten lässt, es ist die Epiphanie eines Mysteriums." (Georges Durand)
- "Die sichtbare Darstellung von etwas Unsichtbarem." (Natale Spineto)
- "Eine spezifische Art von Zeichen, das seine Bedeutung assoziativ zur Anschauung bringt."
- "Symbolik umschreibt dabei den Sinnbildgehalt einer Darstellung, oder einen durch Symbole dargestellten Sinngehalt."
Religionsanthropologisch haben Symbole vor allem drei Funktionen:
1. Eine biologische: Bilder, die von Gegenständen und Handlungen ausgehen, führen im Bewusstsein eine Einheitlichkeit ein, die wiederum zu einer schöpferischen Dynamik führt. Alle Kulturleistungen beruhen darauf. Über das Symbol spricht die Welt mit dem Menschen und enthüllt die sonst nicht erkennbaren Modalitäten des Realen.
2. Eine seelische: Das Symbol hat eine wichtige Funktion im menschlichen Seelenleben, denn es stellt eine Verbindung zwischen Bewusstem und Unbewusstem her und verleiht dem Bewusstsein die Kraft, das Unbewusste zu leiten und bis zur Wurzel der Archetypen vorzudringen, also den universal gültigen Bildern nach C. G. Jung.
3. Eine bewusstseinsbeinflussende: Das Symbol gibt dem Bewusstsein auch das Mittel, eine Verbindung zum „Überbewussten“ herzustellen, was für den Menschen die Entdeckung der Transzendenz bedeutet und ihn als Homo religiosus kennzeichnet.
Da jedes Symbol drei Elemente enthält, das Unsichtbare, das dessen Erscheinung vermittelnde Medium und das Sakrale, spielt es auch für die Hierophanie eine zentrale Rolle. Durch den Mittler (Stein, Baum, Tier, Mensch etc.) als sichtbaren Teil vollzieht sich die Erscheinung des Unsichtbaren, die Offenbarung des Heiligen. Nach Eliade sind Struktur und Funktion der Symbole grundlegende Gegebenheiten für die Erfahrung des Heiligen. Symbolische Zeichen lassen sich allerdings nur entschlüsseln, wenn sie entweder hinreichend eindeutig sind oder wenn man die religiösen Hintergründe kennt, auf die sie sich beziehen. André Leroi-Gourhan hat diesen allerdings spekulativen und umstrittenen Versuch für die Symbole der Frankokantabrischen Höhlenkunst unternommen, wo er sie in männliche und weibliche einteilt. Fehlt die Kenntnis diese Hintergründe aber, ist die wichtigste Feststellung, dass diese Symbole überhaupt vorhanden sind und damit Rückschlüsse auf die generelle Funktion des damaligen menschlichen Verstandes und Seelenlebens zulassen.
Glaubenssysteme, Mythen und Mythogramme:Beim Mythos handelt es sich um „eine Geschichte, über Ereignisse, welche die Ursprünge betreffen und in der das Einbrechen des Sakralen in diese Welt beschrieben ist. Die Geschichte hat die Aufgabe, den Menschen Modelle für die Führung des eigenen Lebens zu liefern. Der Mythos stellt als Sinnträger Denk- und Handlungsmuster dar, die es dem Menschen erlauben, sich in der Welt zurechtzufinden. Er ist eine heilige und exemplarische Geschichte für das Leben der Menschen und der Völker. Mythen haben eine symbolische Struktur, und es ergeben sich drei religionsanthropologische Aspekte:
1. Mit ihrer Hilfe interpretiert der Mensch die Beziehungen zwischen der aktuellen Zeit und der Zeit der Anfänge, die meist als Goldenes Zeitalter dargestellt werden. Die Wiederherstellung dieses Goldenen Zeitalters oder die Sehnsucht danach wiederum ist Grundlage der menschlichen rituellen Bemühungen, eine Verbindung dazu wiederherzustellen.
2. Der Mythos bestimmt durch seine Botschaften das Verhalten der Menschen im täglichen Leben durch Nachahmung von Vorbildern, die wiederum auf Archetypen beruhen. So verliehen etwa Agrarmythen beim Neujahrsfest der Natur und Vegetation Leben und waren Ursprung der Fruchtbarkeit.
3. Das Mythogramm (Ries) ist ein „für das Jungpaläolithikum charakteristisches System der Darstellung, das ohne erzählenden Duktus eine Botschaft vermittelt. Die Botschaft benötigte einen Schlüssel, das heißt die Erzählung eines Mythos, dessen Elemente wir verloren haben. Mythogramme sind somit Zeichen von existierenden Mythen, die auf existierende Glaubenssysteme verweisen. Hier befindet sich ein Beispiel hinterlegt.Glaubenssysteme beinhalten stets solche Mythen und auf sie bezogene Mythogramme, im mittelalterlichen Christentum ikonographisch etwa die Lilie als Symbol der Jungfräulichkeit Marias und damit Mythogramm der biblischen Geschichte von der Verkündigung Mariä. Die Systematisierung eines Glaubens, das heißt die letztlich auch machtpolitisch relevante Verknüpfung von Mythen, ist allerdings typisch für entwickeltere Kulturen und Hochkulturen und dem Wesen nach Gegenstand der Religionssoziologie. Im 21. Jahrhundert währ ein solches Mythogramm, der aus Russland stammende Wojak Mythos. Die Hierophanie und Epiphanie münden hier in die Theophanie.
Aufbau und das Funktionieren von Ritualen und Institutionen
Der Ritus steht im Schnittpunkt von Mensch, Kultur,
Gesellschaft und Religion und ist eine Handlung, die der Geist erdacht,
der Wille entschieden und der Körper mit Hilfe von Worten und Gesten
ausgeführt hat. Er hat seinen Platz im Kontext einer Gesamtheit von
Hierophanien und hängt mit der mittelbaren Erfahrung des Übernatürlichen
zusammen. Er versucht eine Verbindung mit einer Realität herzustellen,
die über diese direkt erfahrbare Welt hinaus reicht. Die rituelle
Handlung ist stets an eine Symbolstruktur gebunden, mit deren Hilfe der
Mensch den Übergang vom Bedeutungsträger zum Bedeuteten bewerkstelligt,
vom Zeichen zum Sein. Es ergeben sich drei Grundbedeutungen:
- Ritus drückt auf der Grundlage archetypischer Urbilder, wie sie
C. G. Jung konzipiert hat, mit Hilfe einer Symbolsprache grundlegende
Gegebenheiten des Lebens aus. Nach Mircea Eliade
kann man aber auch ohne Rückgriff auf das kollektive Unbewusste von
einem „Urmodell“ sprechen, wie es sich schon in den ersten Religionen
des Nahen Ostens manifestierte. Dabei wird eine reale Gegebenheit, ein
Objekt usw. durch Rückgriff auf das himmlische Modell
sakralisiert. Jedes irdische Phänomen entspricht einer himmlischen
Realität. Maße von Bauten und Tempeln, regionale Bezeichnungen,
Handlungsabläufe usw. erhalten so kosmische Bezüge.
- Die zweite archetypische Komponente manifestiert sich in der Symbolik des Zentrums: kosmischer Berg, Erdmitte, sakraler Raum, Weltenbaum, Fluss der Unterwelt.
- Die dritte Komponente ist das göttliche Vorbild, das der
Mensch nachahmen muss. Fruchtbarkeitsriten sind ein Beispiel dafür, sie
bewirken durch Einhaltung der sakralen Riten Wachsen und Gedeihen.
Durch die Rituale erlebten die Menschen eine Erfahrung des Sakralen
in Beziehung zur göttlichern Welt. Dabei gilt es einen wesentlichen Unterschied zwischen magischen und religiösen Ritualen zu beachten: Die Magie wird vom Wunsch nach Beherrschung mit Hilfe bestimmter kosmischer
Kräfte beherrscht, während sich die Religion der Transzendenz zuwendet.
Religiöse Riten sind im Kontext der Hierophanie wirksam, während
magische Riten Kräfte zu Hilfe rufen, die keine Beziehung zum Sakralen
haben (vergleiche dazu auch Schamanismus).
Funktion religiöser Riten:
Sie stehen innerhalb eines
symbolischen Ausdrucks, durch den der Mensch einen Kontakt mit der
transzendenten Realität sucht. Der Ritus setzt sich aus Technik und
Symbolik zusammen. Die Technik besteht aus Gesten, Handlungen, verbalen
Äußerungen usw.; sie hat die Aufgabe, einen Weg in die ontologische
Realität zu öffnen, vom Sinnträger zum Sein.
Entwicklungsgeschichte:
Im Gefolge dieser Ritualisierung des religiösen Lebens entstanden dann auch die ersten Institutionen.
- Vorbedingungen und Anfänge: Als primäre Voraussetzung der Entstehung des Homo religiosus
gilt neben der Fähigkeit zu komplexeren Abstraktionen vor allem die
Fähigkeit zur Lautsprache, wie sie paläoanthropologisch bereits für den Homo erectus vor spätesten 400.000 Jahren mit Sicherheit nachgewiesen werden kann (Form des knöchernen Gaumens, Zungenbein,
Hirnschädelausgüsse), deren Entstehungsmechanismen aber bis heute nicht
geklärt ist. Institutionsähnliche Organisationsformen, die zunächst
rein sozialer Art waren (Familiengruppe, Horde), konnten sich nur über
sprachliche Mittel zu der Flexibilität und Komplexität entwickeln, die
für die Entstehung von religiösen Gedankensystemen und die daraus
hervorgegangenen Institutionen unabdingbar sind. Sie führten aber noch
nicht zur Bildung von auch nur rudimentären religiösen Institutionen,
allenfalls zu sozial bestimmten gruppendynamischen Prozessen, die über die rein soziobiologischen des Tier-Mensch-Übergangsfeldes und des Vor- und Frühmenschen hinausgehen, allerdings die strukturellen Voraussetzungen für später nachweisbare religiöse Entwicklungen liefern.[30]
- Die ersten Nachweise für eine Existenz eigentlicher Systeme
und Institutionen lassen sich erst aus der jungneolithischen Höhlenkunst
mit Sicherheit ableiten, die nur im Zusammenhang mit einer sich
differenzierenden Gesellschaft mit überregionaler Bedeutung möglich war,
die zudem bereits arbeitsteilig und spezialisiert funktionierte, ein
rudimentäres Ausbildungssystem besaß und über Riten verfügte, etwa Jagd-
und Initiationszeremonien
und damit vermutlich auch über Mythen, das belegt die überlieferte
Höhlenkunst mit relativ großer Sicherheit. Die Struktur dieser frühest
nachweisbaren Religiosität war vermutlich schamanisch.[31]
- Im Neolithikum finden sich schließlich schon sehr früh
Belege, die auf die Existenz einfacherer religiöser Institutionen
hinweisen, wie die Beispiele von Göbekli Tepe und später von Çatalhöyük und Jericho
zeigen. Hier haben sich die Riten nun derart vervielfacht und wurden
mit einem so reichen Symbolgehalt versehen, dass auf eine zunehmende
Professionalisierung und Institutionalisierung des religiösen Verhaltens
geschlossen werden kann. Auch das Auftreten der nur durch enorme
kollektive Anstrengungen realisierbaren Megalithkultur
in Europa und dem Vorderen Orient, die eine institutionalisierte
religiöse und politische Führung voraussetzt, weist in diese Richtung.