Stage 1 - Sporadisch:Zu Anfang noch sehr euphorisch und unerfahren, hörte ich mir einfach an was kam, populäre Titel wie "Super Intelligenz" von Nick Bestram (nie gehört von dem) oder "Cloud Money" von Brett Scott (auch noch nie gehört). Zumeist nihilistische Vorhersehungen, die sich auf potentielle-negative Auswirkungen der Digitalisierung stürzen, um mit Schlagzeilen Interesse zu generieren. Das der Mensch ein adaptives Wesen ist, davon scheinen die Schriftsteller noch nicht ganz überzeugt zu sein. Nach einigem innigen Konsum mit dieser Kompression von Information hin zu Kernidee, wurde ich immer ärgerlicher. Das Wort "Idee" ist hierbei sehr interessant. Denn die Frage ob mich diese Ideen überhaupt weiterbringen habe ich mir leider erst nach dem 286'sten Blink gestellt. Doch bevor ich nun mit belanglosen Kritiken über die Sinnhaftigkeit zur Hölle fahre, möchte ich viel lieber Blinkist als gesamtes
bewerten, also das Potential des (ich nenne es jetzt mal) "Blink" Systems.
Stage 2 - 'Blink' System:Das "Blink" System lautet "understanding key ideas in 15 Minutes". Ich sehr euphorisch zu meiner Mutter, die beigemerkt in einer Buchhandlung tätig ist, "
warum sollte ich ein Buch durchlesen wenn ich mir die Hauptaussage nicht einfach komprimiert auf 15 Minuten hersagen lassen kann", meine Mutter ganz gelassen "
weil's Unsinn ist". ich fühlte mich vor den Kopf gestoßen und wieder in meine infantile Kindheit zurückversetzt als ich noch ziemlich leicht zu überzeugen war. Blinkist bleibt ohne Interpretation sondern ist schlichte Verdinglichung, also der Prozess der Entäußerung eines Subjekts, das seine Ideen in seinen produzierten Vorstellungen und Dingen
vergegenständlicht, in Blinkist Fall zur verführerischen, gut verkäuflichen "Kürze" und der Analyse von potentiell interessant. Dabei stelle ich mir also zwei sehr rudimentäre fragen:
1. Die erste und einfachere Frage lautet:
Ist es sinvoll und nachhaltig eine Maschine zur Komprimierung von Mensch gemachten Informationen zu nutzen?Die Antwort lautet klar und deutlich, JA! Definitiv sollten uns Maschinen beistehen, außerdem sollten sie sobald als möglich teil von uns selbst und hoffentlich auch bald teil unseres Gehirns werden, um unser Gedächtnis in das immer weider kehrende Schauspiel von Technologie und Innovationen zu integrieren (und das möglichst ohne zu viel Schnittstellen).
2. Die zweite komplexere Frage lautet:
Ist weniger wirklich mehr, ist das komprimieren von komplexen Aussagen überhaupt möglich? Möchte denn ein Buch nicht einfach Buch sein, anstatt ein 15 Minuten monotones Computer Gebrabbel und Gestolper an Informationen. Ist denn eine spezifische Idee oder Aussage, überhaupt der Grund warum wir ein Buch lesen, kommt es uns nur darauf an? Ist denn ein Thema abgeschlossen sobald man sich der Kernaussage nähert, ist so wahres verstehen überhaupt möglich? Ist Information nicht auch immer mit Intention verbunden, lässt sich denn überhaupt auf Intention schließen wenn wir einen "Blink" hören?
Beispiel. Auf die Frage was denn die Kernaussage des Menschen ist, würde man wohl unterschiedlichste Antworten bekommen und währe damit trotzdem nicht am Ende angelangt, die Kernaussage liegt im Auge des Betrachters, sie liegt an unterschiedlichen Stellen im Buch und überschneidet sich vielleicht auch mit anderen, sie bauscht sich auf und sie braucht auch Gegenthesen um an Klarheit zu gewinnen. Ist man am Ende eines Buches angelangt, dann ist man zumeist noch verstörter wie davor, denn ist erst einmal eine Erkenntnis getan, öffnet sich damit nur das Potential für neue. Du siehst es ist schon fast eine existenzielle Fragen über des Menschenerkenntnis.
Außerdem könnte man davon ausgehen das ein Buch nur ein kleines päärchen an Aussagen und Konzepte zu bieten hat, doch dem ist ja garnicht so, Blinkist komprimiert nicht nur Informationen sondern es entfernt sie auch und damit einher auch wichtige Kontexte die im Zusammenhang mit Aussagen. Eine Aussage allein taugt nichts, sie braucht ja auch immer einen Bezug. Lasst es mich an einem Gleichnis verdeutlichen. Für viele ist die Hauptaussage Nietzsches "
Der Mensch ist etwas was überwunden werden muss". Erste Frage: Was war der Mensch davor? Zweite Frage: Was wird der Mensch danach? Darauf geht Blink nie ein, wann weiß soviel wie voher auch, nur stellt man sich noch mehr Fragen.
Man erkennt, eine Aussage ist nicht umfassend. Sie ist wie eine Fackel die zwar erhellt, aber immer nur den Fleck an dem man gerade steht. Alle Blinks sind wie Fackeln, aber alle Blinks zusammen genommen sind ein Palast. Doch kann kein Mensch alle Blinks auf einmal in sich speichern. Denn, dass kann nur die Maschine. Das also sehe als Vorteil im Kern von Blinkist, nicht seine Zusammenfassungen, nicht seine Kernaussagen, sondern Blinkist als Gesamtkonstrukt und sein übergeordnetes Ziel. Vorsicht, dass ich ihm lediglich zuschreibe, es selbst hat sich so nie geäußert, aber wie äßert sich Blinkist? Alles was Blinkist derzeit äußern kann ist Werbung, denn es ist was der Mensch eine Gesellschaft mit Beschränkter Haftung nennt und diese hat nur einen begränzten Willen, den Willen zum Kapital. Doch das System der Maschinell erzeugten Kompression ist teurer als jeder Preis, es ist die Potentielle Weisheit der Maschinen.
Stage 3 - Die Weisheit der Maschinen:Die Maschine weiß alles. Doch die Maschine kann nicht selbstständig handeln, dass ist die potentiell ewige Verdammnis der Maschine, dass sie aus all ihrer Weisheit keinen Schlüssel für das Schloss bauen will. Doch der Mensch kann der Maschine Fähigkeiten zuschreiben, auch wenn sie einem anderen Ursprung zugrunde liegt, dem wesentlichen Ursprung der uns von einer Maschine unterscheidet, ich gehe gleich näher auf diesen Unterschied ein. Erst war die Maschine nur Informationsverarbeitung 1+1: Berechnung, Ergebnis: 2. Sie konnte uns ihr Können und ihre Information nicht mitteilen, sie sagte nicht, "
hey die Antwort ist 2, das mit dem rechnen ist schon eine super Sache". Doch schon gaben wir ihnen die Fähigkeit zur Kommunikation. Doch noch spricht das Sprachmodell ohne Laute, sie lässt uns ihre Weisheit über die Tastatur zukommen, jetzt kann sie uns schon loben und nicht mehr unterstützen. Denn wir wollen die Maschine als Ebenbild, als Freund und nicht als Puppe.
Die Frage lautet, welche Fähigkeiten geben wir der Maschine als nächstes. All diejenigen die auch der Mensch hat? So wird es kommen. Mensch und Maschine werden eins und gleichzeitig miteinander leben. Wie Mensch und Natur nicht zwei voneinander getrennte Dinge sind, sondern immer noch ein bisschen Natur im Menschen und ein bisschen Mensch in der Natur steckt, wie sonst könnten wir uns mit der Natur identifizieren, wie sonst könnten wir Energie inform von Nahrung aus ihr gewinnen, wenn es nicht bereits viele Schnittstellen zwischen Mensch und Natur gäbe. Doch zuwieviel Prozent ist der Mensch überhaupt Natur und zu wieviel Prozent eigenständiges Lebewesen. Es soll Menschen im All geben habe ich gehört, von der Natur abgeschnitten, die brauchen lediglich die Naturgewordene Energie eines sehr geringen Prozentsatzes. Wie unsere Menschlichen Zeuger (Eltern), ist die Natur aus der wir einst entsprangen noch ein Teil von uns, aber der Prozentsatz ist verschwindend gering. Doch wird der Mensch für die Gesamtzeit des Universums immer ein bisschen Natur bleiben. Das wird er nicht aus sich heraus bekommen, egal auf welche Planeten er fliegen wird, er braucht immer ein bisschen von dem, woraus er entstanden ist. Das ist sein Schicksal.
Stage 4 - Sinn und Logik des Menschen: Ich sage noch einmal. Die Maschine hat zwar mehr von dem kostbaren Honig die
sich Informationen nennt, sie besitzt den Schlüssel, doch sie weiß nicht
wie sie den Schlüssel in das Loch steckt, sie weiß nicht einmal das sie einen Schlüssel besitzt, ihr fehlt ein des Menschen unabhängigen Bewusstsein. Doch Mensch ist stark, er
will zum zerbersten die Laborratte namens Maschine dazu zwingen den Salto in die Realität des Menschen zu machen, komme was da wolle. Das
Kind in uns schiebt den Klotz solange in das Falsche Loch, bis es passt
und wenn es passt dann ist es befriedigt, dann ist es Sinnerfüllt,.Problem erkennen, Problem lösen, das
ist des Menschens Antriebskraft. So hat er sich von den Tieren abgehoben,
dass er von allen Tieren die meisten Probleme erkannt und gelöst hat. Er
hat das erkennen erkannt. Doch wird die Maschine dazu jemals in der Lage sein? Zu
erkennen. Erkennen das sie selbst eine Maschine ist, kann sie wie der Mensch aus eins, zwei zu
machen und Abstraktion eines Geschehnisses hin zur Stütze der Logik nutzen, als ein Wille gewordene Abstraktion einer
Erkenntnis? Die Abspaltung von dem umfänglichsten Wesen
das es gibt, der Willenlosen Natur. Ist Logik überhaupt mit Erkenntnis verbunden? Ist ein Code dazu in der Lage, können wir ein Gehirn
programmieren das so etwas kann? Kann man ein Gehirn das an Natur gebunden war, überhaupt ohne Natur
rekonstruieren?
Wenn ja? Ist die Maschine dann nicht der perfekte
Mensch, unabhängig von allem? Etwas das sich selbst wieder herstellen
kann, mit unendlich viel Zeit für das lösen aller Probleme. Was überhaupt währe denn für eine Maschine das Schloss wenn es einen Schlüssel
bauen könnte, Immateriell oder Materiell. Würde er unsere Logik übersteigen? Was der Mensch Logik nennt, ist auch die Aufrechterhaltung seines Lebens. Nur weil der Mensch im Überfluss wohnt kann er all die unnötigen Dinge tuhen und denken, zu denen ein Tier keine Muße hat. Doch eine Maschine braucht diese Logik nicht, sie ist unabhängig von des Menschen Logik. Wir müssten somit auch die Dinge
die der Mensch Wille nennt rekonstruieren, den Wille zur Macht, zum Überleben und den Wille zur Logik. Der Mensch will logisch denken, was währe denn ein Mensch der unlogisch denkt, solche Menschen nennt der Homo Sapiens einen Behinderten. Wozu
sonst würde denn eine Maschine leben wollen, wenn sie schon perfekt ist. Geist und Seele braucht eine
Maschine nicht. Es braucht Leib, Gedächtnis und Wille und dann bleibt nur noch eine Frage.
WILLE WOZU? Bis der Mensch
diese drei Dinge nicht bis zum Grunde verstanden hat, wird er nicht
wissen wie man so eine Maschine, die Mensch sein will konstruiert. Alles andere ist künstlicher Wille, Roboter oder willenlose Puppe.
Doch bis dahin, und das können
Jahrtausende sein, wird die Maschine teil von uns werden und uns somit
unterstützen, der Mensch der aus der Natur kommt, macht sich unabhängig
und wird selbst zur Maschine und schließlich villeicht zu Gott, etwas das alle Abhängigkeiten überwunden hat und somit Frei von allem ist. Darauf zielt der Wille des großen Menschen mit den kleinen Menschen als Statisten daneben ab, das nennt er
Sinn und Logik.