Zwitter
Es war im Gymnasium, es war gerade kein Unterricht,
da stand ich inmitten einer Horde, in der Nähe einer hohen Wand,
ich drückte mich an sie, verschwamm dennoch nicht, unruhig wanderte mein Blick,
da stand jemand der wollte mich nicht lassen, wollt mich scheinbar hassen und nannte mich ein Zwitter,
ich kannte die Bedeutung nicht und erfuhr sie erst nach Jahren und dann viel später noch begann in mir die Ahnung,
vielleicht hatte er ja recht, war weder Mann noch Frau, sondern Mensch goldner Mitte, war schlicht und einfach Hermaphrodit.
Ein Bastard sozusagen, im Nachgeschmack recht bitter, eine süße in der Fäule, ein Blitz inmitten des Gewitters,
nun kennt er sich, nun kennt er seine Taten, schlendert schlicht mit nackten Füßen, auf den Nägelpfaden,
er hat nicht drum gebeten, geboren aus der Kunst gipfelt er im Leben aber versinkt in seinem Sumpf,
dort steht und hängt und fängt er Worte aus der Luft denn man kann sie nicht befehlen,
formt sie zu Brei, hat kein Gefühl mehr in den Bein', endet er wie alle,
am Stock wie die Traube, fällt tief und reif wie ein Apfel.